Freiheit im Kollektiven für eine gleichgesinnte Transformation
Interview mit Linda
Kannst Du Dich kurz vorstellen?
Hi, ich bin Linda, 27. Und wieder in der ruralen, heimatlichen Umgebung gelandet, nachdem ich mir den großen, kosmopolitischen Lifestyletraum – von den Weiten der östlichen, offenherzigen Großstädten Leipzig und Berlin erfüllt habe. Doch vor 1,5 Jahren packte mich die gewagte Motivation in der Heimatregion eine sozio-ökologische Neokultur der Mitweltliebe zu etablieren.
Wie lebst du aktuell?
Derzeit revolutioniere ich sanft die individualistische Kultur des Man-darf-ab-25-nicht-mehr-mit-der-Familie-wohnen. Denn ich bereite meine Promotion im Bereich Transformationsforschung und sozialen Innovationen (HNEE) im wunderschönen Fachwerk des Harzer Vorlands in Niedersachsen vor, genieße das Privileg mit meiner Familie in freier sowie freudvoller – manchmal herausfordernder oder selbsterkennender Art zu co-liven und knüpfe zeitgleich neue Kontakte in einer bekannten Mikrowelt! Die Transformationsforschung ist eine Forschungsrichtung, die die Komplexität eines radikalen gesellschaftlichen Umwandlungsprozesses in Richtung Nachhaltigkeit erfasst und Lösungen mitgestaltet.
Was ist Deine Motivation in Gemeinschaft zu leben?
Eine neue Perspektive des gesellschaftlichen Zusammenwerdens fühlt sich richtig an. Aus Gemeinschaftserfahrung kenne ich diverse Kontexte: crazy 14-er Wohngemeinschaften, lose und kreative Ökogemeinschaften, mutige Ausläufer experimentellerer Kommunenstrukturen, sich gerade frisch formierende und realitätsferne Communities. Schon immer fand ich Gefallen an dem Gedanken einer eigenen Gemeinschaft: jetzt möchte ich - gerahmt durch meine Promotion - eine neomatriarchale Community formieren, die sich traut beispielsweise frühere Prinzipien der Zyklizität (Lebensweisen orientiert an Naturzyklen) neu zu entdecken und sich beherzt einem oder eigenen Wunderwandel zuwenden wollen. #gelebteparität #systemischegesellschaftsinnovation
Wie sieht Deine Vision konkret aus?
Wenn meine Vision ein Tier wäre, wäre sie wohl perspektivisch ein gelber Schmetterling, der sich seiner Phasen immer bewusster wird. Gerade noch im Stadium der Vorskizzierung, aber mit der großen Ahnung nach einer Freiheit im Kollektiven und Sicherheit gebender Annahme – im Kreise gleichgesinnter Transformator:innen.
Was möchtest Du anderen mit auf den Weg geben?
Bleib in Verbindung mit deinem höchsten Traumpotential, da wächst das meiste und satteste Grün! Manchmal langsam, manchmal wild, manchmal fegt ein rauher Wind durch die Visionslande und doch finden sich magische Soultribe-Momente (unter Gleichgesinnten) in den Zwischenräumen. Einen Raum der Möglichkeiten der heilsamen Selbsterkundung im Kollektiv bilden und sich fröhlich/tiefsinnig an Einander und All-ein entwickeln – für ein zukunftsfähiges Morgen.
Was wünscht Du Dir für die Zukunft?
Viele Menschen, die das Funkeln der Hoffnungen in ihren eigenen Handlungen erkennen und mit Kosmos, Logos und Eros bereit sind sich auf den Weg zu ihrem ganz eigenen Narrativ zu machen. Sich auf diesem Weg auch an den Umwegen erfreuen, wachsam Unsicherheiten zu Chancen zu machen und mit feldfrischen Ansätzen für ein lebensgutes Future Living zu erblühen.
Erstellt von Mary-Anne Kockel | Linkedin folgen