Ein stark reduzierter CO2- Fußabdruck durch gemeinschaftliches Wohnen
Ein wichtiger Effekt gemeinschaftlichen Wohnens ist die starke Reduktion des individuellen CO2-Ausstosses eines jeden Bewohners. Denn gemeinsame Räume, Gegenstände und Aktivitäten tragen erheblich zum verminderten Energieaufwand für den Einzelnen bei. So ist es selbstverständlich ökologisch sinnvoller, sich mit den Nachbarn ein Auto zu teilen, als dass jeder seinen eigenen Wagen unterhält. Aber das ist nur der Anfang vieler weiterer Vorteile. Gemeinsames Kochen reduziert den individuellen Energiebedarf um bis zu 90%
In einer Hausgemeinschaft auf großzügige Gemeinschaftsräume zu setzten und dafür den eigenen Wohnraum etwas kleiner zu gestalten, trägt nicht nur zu einem guten Miteinander bei, sondern reduziert auch den Strom- und Heiz-Energiebedarf oft erheblich. Ein großes Mehrfamilienhaus benötigt für jede Wohneinheit wesentlich weniger Heizenergie als Reihenhäuser oder Einfamilienhäuser. Und kommt die Hausgemeinschaft mittags und abends zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen, wird nur eine Großküche gegenüber dutzenden Einzelküchen genutzt und bis zu 90% Energie eingespart. In der Gemeinschaft können zudem professionelle, warmwasser- oder gasbetriebene Geräte eingesetzt werden, die wiederum bis zu 90% weniger Energie nutzen, als herkömmliche Haushaltsgeräte und Ihre überschüssige Abwärme wieder in den Heizkreislauf des Hauses zurück geben können.
Nebenbei kauft man gemeinsam auch noch günstiger ein, spart sich unnötige Transportwege, hat immer frische und regionale Zutaten und im Endeffekt deutlich mehr Zeit für sich und die Familie und eigene Aktivitäten. Auch wird durch gemeinsames Einkaufen erheblich Müll gespart. Denn häufig kaufen Einzelhaushalte mehr ein, als sie tatsächlich brauchen. Mehr als 30% unserer Lebensmittel landen so im Mülleimer. Hinzu kommt der eingesparte Verpackungsmüll, von dem im Großeinkauf weniger anfällt, als wenn viele kleine Verpackungen gekauft werden. In der Gemeinschaftsküche kann sichergestellt werden, dass die Essenreste und der Verpackungsmüll richtig wiederverwertet oder entsorgt werden.
Das Teilen von Alltagsgegenständen kann man auf den gesamten Haushalt ausweiten: Warum nicht auch den Akkuschrauber oder das Raclettegerät mit den Nachbarn teilen, wo diese doch eh das halbe Jahr ungenutzt rumliegen? Die neuesten Bestseller teilt man sowieso gerne mit Freunden, um anschließend drüber zu reden. Und die Nachbarsjungs spielen viel lieber gemeinsam auf einer PlayStation für alle, als alleine daheim. Eine gemeinsame Waschküche, sogar ein gemeinsamer Tiefkühlraum sind denkbar, so dass nicht jeder ein stromfressendes Tiefkühlfach in seiner Wohnung benötigt. Jeder Gegenstand, der geteilt wird, ersetzt Material- und Energieaufwand einer Neuanschaffung und trägt damit positiv zur individuellen CO2-Bilanz bei.
Erstellt von Karin Demming in Zusammenarbeit mit Ökologisch Bauen Markus Boos & Gerd Hansen GbR www.archy-nova.de und www.oekologisch-bauen.info | Linkedin folgen