Wohnung frei im Wohnprojekt? Erfahrungen mit bring-together
Mary-Anne Kockel: Kannst du dich kurz vorstellen?
Tjarko Tjaden: Hallo, ich bin Tjarko Tjaden und habe vor 4 Jahren ein Hofprojekt in Niedersachsen gegründet. Das Wohnprojekt verfügt über ein landwirtschaftliches Gebäudes und liegt in der Gemeinde Großefehn im Landkreis Aurich in Ostfriesland. Seitdem haben wir Menschen gesucht, die einen Mehrgenerationenhof beleben möchten und vor allem wieder mit wirtschaftlichen Aktivitäten anfangen. Ob landwirtschaftlich oder kulturell steht dabei nicht im Vordergrund. Wichtig ist nur: Es soll sich auf dem Hof etwas entwickeln. Vor kurzem haben wir über bring-together neue Teilnehmerinnen gesucht, die bei uns einziehen.
Mary-Anne: Wie bist du bei der Suche vorgegangen?
Tjarko: Wir suchten bereits vor vier Jahren über verschiedene Kanäle, wie E-Mail-Verteiler von Hochschulen mit ökologischem Landbau, über Foren, über das Wohnprojekte-Portal, über kommunale Angebote und auch über Aushänge. Dies haben wir diesmal auch wieder so gemacht. Nur, dass ich zwei Dinge dazu genommen habe. Das eine war ebay Kleinanzeigen und das andere war bring-together. Wir haben bei bring-together sehr viele Angaben gemacht. Dies hat mir sehr geholfen unser Projekt zu schärfen und wen wir eigentlich suchen. Gerade durch die Tatsache, dass man sich selbst gut beschreibt. Direkt danach haben wir Matches gezeigt bekommen, von Personen, für die unser Bauernhof vielleicht ein schöner Ort sein könnte. Und das hat tatsächlich sehr gut geholfen, weil es zielgerichtet war. Im Vergleich dazu hatten wir über ebay Kleinanzeigen viele Kontakte generiert, 3000 Ansichten in zwei Wochen und 200 Leute, die es sich auf die Merkliste gelegt haben.
Hier war es aber deutlich weniger zielgerichtet. Wir hatten sehr viele Gespräche, bei denen wir dann herausfinden mussten, dass man unterschiedlicher Auffassung war, was das für ein Ort im ländlichen Raum ist und wen wir eigentlich suchen. Dies war bei bring-together anders. Wir haben aktiv 7 oder 8 Personen angeschrieben und wurden von nochmals 5 bis 6 Personen bzw. Familien kontaktiert. Mit jedem Kontakt konnten wir etwas anfangen. Es gab somit erstmal keine sofortigen Absagen.
Mary-Anne: Wie lange hast du mit bring-together gesucht?
Tjarko: Es war sehr fokussiert. Ich hatte mir das Ziel gesetzt, innerhalb von einem Monat Kontakte einzusammeln, um uns dann entscheiden zu können. Wir haben alle Kanäle bespielt, damit wir genügend Kontakte haben, um sich kennenzulernen. Das Kennenlernen ging bei uns über Besuchen. Und das haben wir gleich im Anschluss gemacht. Wir haben im Dezember gesucht und die Kontakte geknüpft. Mit zwei Kontakten über bring-together haben wir uns persönlich getroffen. Und die eine Familie, zwei Erwachsene mit Kind, ziehen dann zum März bei uns ein. Dies entschieden wir bereits im Januar. Die Suchphase war bei uns wahrscheinlich im Vergleich zu anderen Wohnprojekten sehr kurz.
Mary-Anne: In der Regel brauchen die Wohnprojekte 7 Monate bis ein Jahr.
Tjarko: Dies liegt vielleicht auch daran, dass wir vor vier Jahren ein Paar hatten, welches wir innerhalb von drei Wochen sehr gut kennengelernt hatten. Dann kam der Handschlag zum Baubeginn für den Hofumbau. Plötzlich haben sie einen Rückzieher gemacht. Wir mussten dann sehr kurzfristig Ersatz suchen und haben zwei Paare gefunden. Wir kannten uns alle nicht, haben uns nur einmal gesehen und zweimal telefoniert. Und dann haben wir zusammen ein Wohnprojekt gegründet. Wir waren durch diese Erfahrung positiv vorbelastet.
Unser Hofprojekt besteht sowohl aus abgeschlossenen Wohnungen als auch einer Wohngemeinschaft. Und jetzt haben wir Menschen für die Wohngemeinschaft gesucht. Da diese Wohnform bei bring-together nicht überwiegend zu finden ist und somit die Wahrscheinlichkeit gar nicht so hoch war, interessierte Menschen zu finden, hat es am Ende ja gut geklappt.
Mary-Anne: Was würdest du empfehlen, um den Such-Prozess zu beschleunigen?
Tjarko: Bei bring-together hat es geholfen, alles auszufüllen, auch wenn es etwas gedauert hat. So vollständig wie möglich die Struktur zu nutzen. Man ist gezwungen manche Angaben zu machen, aber viele muss man auch nicht. Die Angaben helfen jedoch enorm, sowohl für uns als Suchende, als auch bei den Interessenten, um mehr Kontext zur Person zu erfahren. Denn es ist für beide Seiten anstrengend: Man erzählt am Telefon zum 6. Mal etwas zur eigenen Persönlichkeit oder was einem wichtig ist und stellt nach einer Stunde Telefonat fest, dass hätte ich auch mit 3 Schlagworten feststellen können, dass wir nicht zusammen passen. Da hilft ein vollständig ausgefülltes Profil mit den freien Angaben und den Vorgaben fürs Filtern bzw. Matching, um die Auswahl stark einzuschränken. Dies war das Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Lösungen, wie ebay Kleinanzeigen oder Wohnprojekte-Portal. bring-together hat gut vorsortiert.
Und natürlich muss man sich ein bisschen Zeit nehmen. Wenn wir Leute angeschrieben haben, gab es keinen vorgefertigten Text, sondern wir haben das Profil angeschaut und sind auf die Angaben der Person eingegangen. Natürlich kostet es Zeit, aber durch die gut ausgefüllten Profile, gab es überhaupt die Möglichkeit, gleich auf die Person eingehen zu können. Profile, die nicht ausgefüllt waren, haben wir nur 1–2 Mal angeschrieben. Aber Lust hat es bei den vollständig ausgefüllten Profilen gemacht, die etwas über sich geschrieben haben.
Mary-Anne: Was ist dein Abschlusswort?
Tjarko: Ich habe bring-together als ein sehr einfach zugängliches Werkzeug empfunden und gern den kleinen Betrag zur Nennung im Newsletter gezahlt. Wir fanden es gut, kleine Reminder zu bekommen. Zum einen, um zu sehen, was es alles gibt und zum anderen, dass auch aktiv mit den Projekten noch etwas passiert. Ich empfinde die Plattform als wertvoll und empfehle sie weiter.
Mehr lesen: Fakten über Wohnprojekte | Gründe in einer Wohngemeinschaft zu leben | Wohnen in Gemeinschaft | Einblick in die Wohnprojektsuche | Probewohnen in Gemeinschaft
Erstellt von Mary-Anne Kockel | Linkedin folgen
Erfahrungen mit der Suche über bring-together bei freier Wohnung im Wohnprojekt
Schau dir das vollständige Interview mit Tjarko an. Den Link zum Wohnprojekt Gröönlandhof findest du direkt unter dem Artikel.
Weitere Vermittlungen über bring-together, die Matching-Plattform für gemeinsames Wohnen, kannst du in der Kollektion vollzählige Gemeinschaften finden.
Möchtest du mehr über die Suchphase und den Aufbau des Wohnprojektes erfahren? Dann höre in den Podcast mit Tjarko rein.