Tiny Houses Siedlung als gemeinschaftliche Wohnform

22. September 2023 Lesezeit: Wohnformen
Wie sieht gemeinsam Wohnen in einer Tiny Houses Siedlung aus? Birgit und Anja stellen das Tiny House Village Mehlmeisel vor. Die Siedlung war ein ehemaliger Campingplatz und beherbergt heute ein Dorf für Tinyhäuser. Anja lebt seit drei Jahren dort und hat 2022 die Gemeinschaft neu gegründet. Seit einem Jahr ist auch Birgit dabei. Beide erzählen von der Entstehung des gemeinschaftlichen Wohnprojektes, über die aktuelle Gruppe, wie der Alltag im Tiny House aussieht, welche Routinen es für die Gemeinschaft gibt und wie du mitmachen kannst. [inkl. Video]
bring-together stellt das Wohnprojekt Tiny House Village Mehlmeisel in Bayern vor.
© Tiny House Village Mehlmeisel. Gemeinsam Wohnen im Tinyhaus in Bayern.

Mary-Anne Kockel: Hallo, ich bin Mary-Anne von bring-together und ich habe heute das Tiny House Village Mehlmeisel zu Gast. Birgit und Anja werden uns ein paar Fragen beantworten, unter anderem wie es sich in einem Tiny House Village lebt und was du mitbringen musst, um dich dort wohlzufühlen. Anja, Birgit, könnt ihr euch beide vorstellen? 

Anja: Hallo, ich bin Anja, ich bin 55 Jahre alt, wohne jetzt seit 3 Jahren hier in Bayern, mit meinem Mann und der Katze zusammen. Ich arbeite hier auf dem Platz, das ist das Gute. Ich habe einen eigenen kleinen Bauwagen als Büro. Hier ist es einfach super für mich. 

Birgit: Du bist Geschäftsführerin. 

Anja: Ja, genau. Wir haben hier eine GmbH gegründet, da kommen wir vielleicht auch noch darauf zu sprechen, und ich bin eine der Geschäftsführerinnen. 

Birgit: Ich bin Birgit, ich bin Pächterin und Bewohnerin vom Tiny House Village seit letztem Jahr und bin fast 40. Ich habe mich ein bisschen neu sortiert und bin auf ein paar Umwegen hier gelandet. 

 

Mary-Anne: Ja, da habt ihr schon meine nächste Frage beantwortet, nämlich wie ihr zum Wohnprojekt gekommen seid. Ein minimalistisches Leben zu führen ist schon eine große Entscheidung. Könnt ihr nochmal zurückblicken? Wie war das denn damals, als ihr zum Wohnprojekt dazu gekommen seid, in welcher Phase war das Wohnprojekt, wie viele Menschen haben dort gelebt und wie viele leben vielleicht heute da?

Anja: Ich fange mal an, weil ich schon ein bisschen länger da bin als Birgit. Als wir kamen, hatten wir eigentlich vor, unseren Pachtplatz gemütlich zu beziehen und ein ruhigeres Leben zu führen. Auch mit dem Minimalismus, der dahintersteckt. Viel Naturnaher und einfacher zu leben. Das hat überhaupt nicht funktioniert, weil es erstmal schwierig war, unser Haus aufzustellen. Dann war auch die ganze gemeinschaftliche Situation total chaotisch. Es gab keine Struktur. Es gab einfach den Gedanken „Gemeinschaftlich ist gut“. Es gab ein paar Ideen, aber es hat nichts funktioniert. Die Leute haben sich nach und nach wieder verabschiedet. So haben wir das vorgefunden. Wir haben schon damals versucht, daran zu arbeiten, indem wir mit den Leuten wieder ins Gespräch kommen, sodass die Streitigkeiten sich nicht verhärten. Innerhalb dieser drei Jahre hat es sich dann zum Besseren gewendet. Es mussten auch Menschen wieder gehen, für die das nicht gepasst hat – weder die Situation hier noch das Leben in einem Tiny House. Es gibt ein paar Eckpunkte, wo man sagen muss „Ja das will ich so“. Das muss man ausprobieren. Aber ich kann jetzt sagen, die Leute, die jetzt hier sind, denen ist das soweit klar, die wollen das so – die wollen so leben und die wollen auch gemeinschaftlich leben. 

Birgit: Ich bin seit letztem Jahr hier und habe den Übergang ein bisschen mitbekommen. Es sind noch einige Umzüge gewesen. Es waren auch mehr in der GmbH, die sind dann ausgestiegen und jetzt sind wir seit Anfang dieses Jahres auf einem guten Weg. Wir haben viele Arbeitsgruppen gegründet und unterstützen die GmbH, weil es aktuell nur vier sind, und viele Arbeiten und Lasten auf den vier Gesellschaftern liegen. Wir wollen hier alle wohnen und das Wohnprojekt am Laufen halten und unser eigenes Paradies schaffen. Wir haben jetzt viele Arbeitsgruppen in der Siedlungsgemeinschaft gegründet, weil es ein großer Platz ist. Wie viel ist es? 

Anja: 17.000 qm knapp. 

Birgit: Wir leben im ländlichen Raum und sind ziemlich nah am Wald. Um uns herum sind viel Feld, Wald und Wiese. Wir machen unsere Haustür auf und sind mitten in der Natur. Dementsprechend gibt es auch viele Arbeiten, was den Platz angeht, aber auch administrative und organisatorische Sachen – da ist viel Bewegung. Auch Öffentlichkeitsarbeit, wir haben hier auch Ferienunterkünfte mit drei Hotels auf dem Platz stehen. Das macht es besonders. Bei uns kann man auch Urlaub machen, mit uns in der Gemeinschaft, wenn es sich die Gäste wünschen. Das ist natürlich auch nochmal Arbeit. Da organisieren und strukturieren wir gerade viel Neues und gründen damit viele kleine Arbeitsgruppen, wo sich jeder mit seinen Talenten und Fähigkeiten gut einbringen kann. 

 

Mary-Anne: Wenn ich das richtig verstanden habe, kann sich jede Person mit ihren Fähigkeiten ins Wohnprojekt einbringen und die ganzen werden dann in Arbeitsgruppen organisiert. Zum besseren Verständnis: Was ist denn ein Tiny House und was macht ein Tiny House Village aus? 

Anja: Also ein Tiny House würde hier klassischerweise die 40 m2 nicht überschreiten, das wäre dann schon sehr groß für unser Tiny House Village. Das hat sich die letzten Jahre auch verändert, nach meiner Beobachtung zum Größeren. Aber das wäre bei uns gar nicht möglich, weil die Plätze, die Struktur und wie das hier vorgegeben ist höchstens 40 m2 erlauben. Ein Tinydorf ist eine Ansammlung von Tinyhäusern, die bei uns ganz unterschiedlich aussehen können. Es kann zum Beispiel auch eine Jurte sein, die ist bei uns gerade in Auftrag, eine werden wir jetzt wieder kriegen. Wir hatten in der Vergangenheit auch schon zwei. Dann kannst du einen Bauwagen aufstellen, was eine sehr praktische Sache ist, weil man die sehr einfach hinstellen kann. Man hat einen ebenerdigen Wohnraum, das ist für ältere Leute besser. Dann hat man die klassischen Tinyhäuser und Wheels hier. Die sind auch einfach zu rangieren und auf den Platz zu kriegen. Sie haben den Nachteil, dass meistens die Dämmung nicht so gut ist wie bei anderen Tinyhäusern, und dann hat man sowas wie moderne Modulhäuser oder überhaupt quasi Häuschen, Holzhäuschen, die auch besser gedämmt oder aufgebaut sind. Das ist hier nicht unwichtig. Es ist ein Dorf mit ganz vielen Gesichtern. Es gibt kein gleiches Tinyhaus, alle sehen hier anders aus. Das ist vielleicht in anderen Tinydörfern nicht so, weil es nicht genehmigt ist. Schon wieder das nächste Thema, da gibt es ein Tinyhaus von der Stange, die sehen alle gleich aus. 

Birgit: Das war hier ja ganz früher ein alter Campingplatz, deswegen sind ein paar Plätze gegeben, die man sich aussuchen kann. Die Interessenten müssen, wenn der Kennenlernprozess durch ist, ihr eigenes Tinyhaus mitbringen, oder ihren Bauwagen. Jetzt wird im Juli und August auch der Zirkuswagen umgebaut. Es ist sehr individuell. Manche lassen sich ihr Haus bauen, wir haben auch jemanden der ist gerade dabei das Grundstück vorzubereiten, Modulhäuschen, ganz individuell, auf der ganzen Parzelle kann man sich das so gestalten wie man das gerne möchte. Das Besondere ist, dass hier alles offen ist. Wir sind nicht eingezäunt, wir sind durch die Natur ein bisschen eingewachsen, aber die Grundstücke sind offen. Wir haben hier keine Zäune oder Hecken aufgebaut. Es ist alles sehr offen, herzlich und individuell.

 

Mary-Anne: Das klingt ja sehr lauschig, ich stelle mir das so ein bisschen wie auf einem Campingplatz vor und wie jeder so seinen Platz hat, es sich gemütlich machen kann. Wie ist das denn dann, ihr habt euch ja auf bring-together eingetragen, weil ihr zusammen wohnen wollt. Wo findet denn da bei euch die Gemeinschaft statt? Habt ihr dafür Räume? Oder entsprechende Routinen? Könnt ihr ein bisschen was dazu sagen? 

Anja: Wir sitzen jetzt zum Beispiel im Gemeinschaftshaus. Das ist viel angenehmer. In so einem Tiny House hast du deine Privatsphäre und willst nicht ständig Leute zu dir einladen. Das machen wir fast immer hier, drinnen oder draußen am Lagerfeuerplatz. Oder seit letztem Sommer im Tiny Café. Da haben wir eine Hütte, die ist unser Getränkeausschank. Die haben wir ein bisschen renoviert, schön angestrichen, haben davor eine Café-Platz-Atmosphäre geschaffen und haben gemerkt, dass wir da im Sommer ganz viel sitzen und uns treffen. Und in der kälteren Jahreszeit im großen Gemeinschaftshaus, im großen Gemeinschaftsraum. Da haben wir einen Holzofen, eine gut eingerichtete Küche, zwei Gästezimmer, ein Bad und natürlich auch noch andere Räume. Sie müssen noch saniert oder renoviert werden. Und wir haben ein Büro, also ein Coworking-Space. 

Birgit: Wir haben auch eine Werkstatt, die war ein Winterprojekt. Die blaue Werkstatt haben wir das genannt. Das ist auch ein neuer Treffpunkt im Winter geworden. Einmal im Monat haben wir ein Gemeinschaftstreffen. Wir schauen eigentlich auch, dass da alle dabei sind. Natürlich gibt es auch Momenta, dass mal jemand nicht da ist oder im Urlaub. Aber in der Regel schauen wir, dass alle da sind. Da besprechen wir alles, was anliegt, wie es einem geht, Befindlichkeiten austauschen, dass auch jeder weiß, was bei den anderen gerade so los ist. Samstags, das ist das besondere, da machen wir immer Führungen. Das ist für die Öffentlichkeit. Auch für unsere Hotelgäste – da gibt es eine Führung über den Platz. Im Anschluss ist dann immer der Hotspot das Village-Café. Das ist auch bei uns der Hotspot, wir kommen automatisch immer samstags alle zusammen, am Café. Es bäckt immer einer von uns Kuchen und bringt Café. Das ist ein Treffen, wo auch immer alle zusammenkommen. Wir sind sehr individuell. Nicht nur was die Plätze angeht, sondern auch von den Menschen die hier leben. Es gibt viele unterschiedliche Interessen. Da dockt man schon immer mal bei jemandem an. Es gibt immer irgendwo jemanden, der mal mit einem einen Ausflug macht, mal weg geht, oder mal auf ein Konzert geht. Auch die Gesprächsthemen sind sehr unterschiedlich. Das ist auch ganz toll. Da ist man vielleicht mal zu zweit oder zu dritt unterwegs und erzählt es dann der Gemeinschaft, was man erlebt und gemacht hat. Also sehr vielseitig. Oder dann ist man mal ganz allein, wo man sagt man braucht den Rückzug. Deswegen auch dieses Tinyliving. Mehr bei sich sein können, in seiner Energie sein wollen. I n der Gemeinschaft aber auch klarkommen können und es genießen. Und dann wieder zurück ins Tiny House und seine Ruhe haben. Ist immer ein schönes Wechselspiel. 

 

Mary-Anne: Birgit, Anja, wie groß ist denn aktuell eure Gemeinschaft? Wie viele Familien leben da, wie viele Singles? Könnt ihr uns da einen näheren Einblick dazu geben? 

Anja: Wir haben jetzt Zuzüge, die noch nicht ganz da sind und ihre Haushalte auflösen. Da haben wir uns überlegt, dass wir sie schon mit reinnehmen. Sie sind schon seit einem Jahr oder länger aktiv bei der Planung dabei. Also insgesamt sind es jetzt 17 Erwachsene, 2 Teenies demnächst und ein Kind. Also man sieht schon, es hat sich gezeigt, dass es wohl für Familien nicht so optimal ist, dieses Wohnkonzept. Es waren schon viele Familien, die ich hier erlebt habe. Und die meisten sind wieder gegangen. Jetzt zieht eine alleinerziehende Familie mit Mutter und Sohn hierher. Sie kommt aus einer Nachbarstadt. Das Konzept ist wohl eher für Singles und Paare

Birgit: Überwiegend Singles oder Einzelpersonen. Ich bin auch erst seit letztem Jahr hier und lebe deswegen auch erst seit letztem Jahr in so einer Wohnform und habe mich damit beschäftigt. Man muss sich einfach auch gut mögen können, um in so einem Tiny House klarzukommen und zusammen dort zu leben. Das ist nicht so einfach, weil man wenig Rückzugsmöglichkeit hat. Wir haben einen sehr langen Winter und da ist man natürlich noch mehr in sich gekehrt. Da muss man wirklich gut miteinander klarkommen, damit das gut funktioniert. Tatsächlich sind hier auf dem Platz, bis auf zwei Paare, alles Einzelpersonen. Und wir haben sieben Katzen und drei Hunde und ganz viele Waldtiere, die hier auch noch leben. Das darf man nicht vergessen. Mit denen leben wir auch. 

 

Mary-Anne: Aktuell ist es ja so, dass ihr auch noch mit weiteren Menschen leben wollt. Dafür habt ihr ein Profil bei bring-together angelegt und sucht Menschen, die bei euch mitmachen. Was sollten die Menschen mitbringen, die bei euch mitmachen? Was wünscht ihr euch? Und für welche Menschen ist das Leben in einem Tiny House geeignet? Ihr habt ja gerade schon ein bisschen was gesagt, könnt ihr das vielleicht einfach nochmal zusammenfassen? 

Birgit: Wir haben es ja gerade schon angeschnitten. Also es kristallisiert sich jetzt gerade raus, dass überwiegend Anfragen kommen, von Einzelpersonen, überwiegend Frauen tatsächlich. Wir sind hier mit Männern rar gesät. 

Anja: Also Aufruf an alle Männer, die Lust darauf haben, die können gerne mal vorbeikommen und sich das angucken. 

Birgit: Genau, dass es ein bisschen ausgeglichen ist. Mitbringen…es ist auf jeden Fall wichtig, dass die Menschen hier auch allein sein können. Normalerweise wollen sie das auch, weil wir hier ja wie gesagt mitten in der Natur sind, im Fichtelgebirge. Es ist aber auch wichtig, sich tatkräftig einzubringen, weil der Platz, durch den Campingplatz, der hier vorher war, herausfordernd ist. Hier sind Stein und Schotter, Wiese, Wald und alles auch ein bisschen uneben. Wir sind auch autofrei. Wir haben oben unseren Parkplatz, aber auf dem Gelände sind wir autofrei, außer zum Be- und Entladen, wenn mal größere Sachen anstehen. Wir haben einen langen Winter, man muss also auch den Winter mögen und ein bisschen robust sein. Der zieht sich hier ein bisschen. Das sind schon mal ein paar Grundqualifikationen, die die Menschen hier mitbringen sollten. Familien, das ist das, was Anja schon gesagt hat. Es ist schwer in einem Tiny House mit Familie zu leben oder auch als Paar mit Kindern. Das muss dann schon gut durchdacht und durchgeplant sein. Wir haben den Vorteil des Gemeinschaftshauses, da treffen wir uns sowieso regelmäßig, da ist auch noch mehr Platz. Das sind erstmal so die Grundvoraussetzungen. 

Anja: Ja, ich würde sagen, es ist super, was Birgit gesagt hat. Ich glaube, um nochmal auf die gemeinschaftliche Struktur zu sprechen zu kommen, ist es wirklich wichtig, dass die Leute offen sind, weil wir undogmatisch sein wollen. Ich glaube, das gelingt uns auch. Und dass wir schon sehr viel Erfahrung gemacht haben mit Kommunikation. Sowohl wie es gut geht, als auch wie es eben mal schief gehen kann. Gehört ja dazu. Es ist noch ein bisschen im Experiment. Wir haben jetzt Erfahrung mit gewaltfreier Kommunikation gemacht und wollen das auch vertiefen. Weil wir eben merken, dass jeder so unterschiedlich ist. Du kannst nicht einfach davon ausgehen, dass du jeden sofort verstehst, vor allem im Konflikt. Da sollten die Leute, die herkommen, sich im Klaren darüber sein, dass sie sich auch entwickeln wollen und müssen. Dass sie auch respektvoll miteinander umgehen wollen. In Konflikten, die es ja auch gibt, die wir aber immer ganz gut lösen können, geht es jetzt gerade darum, zum Beispiel Ich-Botschaften zu kommunizieren. Oder wenn man merkt, das Thema fasst mich zu sehr an, dann einfach eine Nacht darüber schlafen, um sich zu reflektieren mit jemandem. Das ist so unser Umgang, der Stil. Und ansonsten geht es schon darum, dass wir hier ein bisschen Resilienz brauchen, weil wir mitten in der Natur sind. Also man muss Schneeschieben, man muss auch sagen „Ich mag den Winter mit dem Schnee.” Ohne körperliches Arbeiten geht es hier nicht. 

Birgit: Man muss sehr lebenspraktisch sein. Das habe ich auch immer ein bisschen unterschätzt. Weil ich ganz unten auf dem Platz wohne und wenn man da oben parkt – da muss man schon überlegen, ob man einkauft und wann man einkauft…das muss alles dann runterkommen. Also lebenspraktisch ohne Ende. Was hier aber auch ganz wichtig ist, und was sich auch ganz stark entwickelt hat, ist das Vertrauen zueinander. Es gibt eine Offenheit, die wir uns gegenseitig entgegenbringen. Wir machen auch ab und zu mal Workshops und da ist auch eine sehr große Offenheit und ein sehr großes Vertrauen und Ehrlichkeit bei uns da. Das ist sehr stark geworden und wird auch noch stärker. Auch die Bereitschaft, sich in die Gemeinschaft einzubringen und nicht zu isolieren. Sondern auch einfach präsent zu sein. Wir unterstützen uns, helfen uns, wenn wir merken „Mensch, jetzt haben wir den einen schon länger nicht mehr gesehen“ –wir passen gut aufeinander auf. Und haben auch eine gute Umsicht. Einfach mal zu sagen „Hey, ist bei dir alles okay? „Passt bei dir alles, brauchst du irgendetwas.” Wenn persönliche schwierige Situationen sind, dann ist immer jemand da. Es ist also immer jemand da, dem man sich auch anvertrauen kann, mit dem man sprechen kann. Vor allem habe ich in der kurzen Zeit gemerkt, in der Gemeinschaft ist einfach diese Vertrauensbasis, dass man da offen seine Bedürfnisse sagen kann, auch wenn einen etwas bedrückt oder belastet. Da ist die ganze Community hinter einem. 

Anja: Also es wird total akzeptiert, wenn ich zum Beispiel sage „Ich kann jetzt heute nicht gießen, ich kann nicht mehr“. Dann merke ich, es wird akzeptiert, und es findet sich jemand, der dann für mich einspringt. Wenn man einfach mal sagt, man braucht jetzt seine Ruhe oder so, das wird voll akzeptiert. 

 

Mary-Anne: Genau, das ist auch das, was ich finde, was eine Gemeinschaft ausmacht. Das füreinander da sein, sich gegenseitig helfen und aufeinander achten. Vielen Dank, dass ihr euer Projekt vorgestellt habt. Wir haben jetzt einen tieferen Einblick in das Thema Tiny Houses gefunden, im Speziellen auch das Tiny House Village Mehlmeisel. Die letzte abschließende Frage an euch: Was wünscht ihr euch für die Zukunft? 

Birgit: Auf jeden Fall begeisterungsfähige, ehrliche, offene und authentische Menschen. Vielleicht auch ein paar Männer, dass wir hier wieder eine Ausgeglichenheit wieder haben. Dass wir den Platz mit unseren Projekten weiter voranbringen, dass wir auf dem Weg bleiben, auf dem wir jetzt sind und auch weiterhin entwickeln und zusammenwachsen. 

Anja: Würde ich ganz ähnlich ausdrücken. Natürlich lebt das Wohnprojekt im Moment noch davon, dass wir einen Zuzug haben, dass wir Leute haben die Lust darauf haben. Dass wir weiter offen sind für Menschen. Generell Menschen, die sich für so eine Wohnform interessieren, die sich für Tinyliving interessieren, eben Gemeinschaftsbildung dazu. Wir haben so viele Ideen und Projekte und auch Lust darauf, und auch Möglichkeiten. Wir können hier so viele verschiedene Sachen umsetzen, das würden wir sehr gerne machen. Für die nächsten fünf Jahre, dass wir einfach diese guten Dinge umsetzen, wo wir die Möglichkeit auch haben. Dass wir einfach auch ein bisschen Manpower bekommen. Und dass wir Leute dazu bekommen, die auch wirklich zu uns passen, weswegen wir ja auch einen Kennenlernprozess haben, der uns sehr wichtig ist. 

Birgit: Auch Menschen, die sich einfach ausprobieren wollen, mutig sein wollen, sich was trauen wollen und die Lust haben sich zu entfalten. Die ihre Interessen, ihre Fähigkeiten, ihr Können einbringen wollen. Da bieten unser Platz und wir als Gemeinschaft so viele Möglichkeiten, dass freie Entfaltungsmöglichkeiten enthalten sind. Komm gern für ein Probewohnen in unseren Ferienunterkünften vorbei. Wir freuen uns auf dich.

 

Mehr lesen: Fakten über Wohnprojekte | Ruhestand in der Senioren WG oder im Tinyhaus? | Tiny House Siedlung | Vom Platzsparen zum gemeinschaftlichen Wohnen | reduzierter CO2- Fußabdruck durch gemeinschaftliches Wohnen | Wo möchte ich leben?

 

Erstellt von Mary-Anne Kockel | Linkedin folgen

 

Über das gemeinsame Wohnen in Tiny Houses

Schau dir das vollständige Interview mit Anja und Birgit an. Den Link zum Tiny House Village Mehlmeisel findest du direkt unter dem Artikel.

Eine ausführliche Beschreibung zum Tiny House Village Mehlmeisel, den drei Hotels und Beispiele, wie die Tiny Houses aussehen, findest du auf der Webseite.

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